Nils Röller: Magnetismus – Eine Geschichte der Orientierung. München: Fink, 2010

Uncategorized

Zusammenfassung

Magnetische Kräfte werden wahrgenommen mit Hilfe von Kompassen, die Orientierung in Raum, Zeit und in der Psyche bieten. Diese Orientierung erfährt radikale Veränderungen in Wechselwirkung mit der Verfeinerung der Instrumente und der Phänomene, die sie ermitteln. In elf Kapitel erzählt dieses Buch die Geschichte des Magnetismus mit dem Fokus auf seiner Medialität.

Aus der Einleitung: Das Zittern der Nadel

Der Verkäufer des Telefons erklärt es mit dem Bermudadreieck. Dort versagen die Instrumente, weil sie von einem starken elektromagnetischen Feld irritiert werden. Ähnlich soll es bei dem günstigen Telefon mit Schnur sein. Es liegt auf dem Bücherregal neben einem zierlichen Kompass. Sobald ein Anruf kommt, sendet das Telefon schwache elektromagnetische Wellen aus. Sie sind immerhin so stark, dass sie die Kompassnadel heftig ausschlagen lassen.
Read More

Swiss Knife of Communication – Peter Schneider und Nils Röller im Gespräch

Uncategorized

31.05.2010 um 20h
Sphères Bar
Hardturmstr. 66
8005 Zürich

MIT DEM TITEL “A SWISS KNIFE OF COMMUNICATION” STELLTE UNLÄNGST EINE INDISCHE WOCHENZEITSCHRIFT EINE NEUE GENERATION MOBILTELEFONE AUF IHREM COVER VOR. ZU EINEM GESPRÄCH ÜBER DIESE KÜHNE METAPHER, DIE SCHNEIDEN UND KOMMUNIZIEREN, TRENNEN UND BRÜCKEN BAUEN VEREINT, TREFFEN PETER SCHNEIDER UND NILS RÖLLER IM SPHÈRES ZUSAMMEN.

ANLASS DES GESPRÄCHS IST DAS JAHRBUCH “VISUAL ARTS” DES HABITAT CENTRE, NEW DELHI, DAS 2009 ALS INDISCHSCHWEIZERISCHE KO-PRODUKTION IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER PRO HELVETIA NEW DELHI ENTSTANDEN IST. DAS JAHRBUCH UNTERSUCHT EINFLÜSSE DER NEUEN MEDIEN AUF DAS AKTUELLE KUNSTSCHAFFEN IN 22 BEITRÄGEN AUS DER SCHWEIZ UND INDIEN. HERAUSGEBER DES JAHRBUCHS SIND ALKA PANDE UND NILS RÖLLER.
roller-swissknife-image-1

Biju Joze: Swistik pocket. Source: Made by Indians. Paris: Galerie Enrico Navarra, 2007

Vilém Flusser: Zum 90. Geburtstag

Uncategorized

Aus diesem Anlass postet das Journal für Kunst, Sex und Mathematik die “Serie Flusser” der spanischen Künstlerin Darya von Berner.

Darya von Berner: Serie Flusser- Fuera de Texto: Hell, Papel fotográfico Ilford Flex, metácrilatosiliconado sobre aluminio 74 x 123, Madrid 6/2/2001

Vilém Flusser’s (12.5.1920-27.11.1991) theoretical work is an example of the critical understanding of the dominant role of writing in western society. On the other hand he serves as a counterexample: Flusser substitutes the domination of writing by the dominance of computing. He replaces one medium on the top of the hierarchy of communication by another one. His work integrates aspects of modern nomadism with the theory and history of exact sciences. As a writer he felt challenged by the impact of computer technology on text production. On the one hand Flusser argues that computer culture will dominate all aspects of civilized life, on the other hand he strengthens the position that this domination has to be counterbalanced by inter-subjective values. One part of his thinking is a prophecy, saying that exact sciences and their major tool – the computer – will overwhelm the culture of writing. He regards computer processed mathematical functions as far more sufficient in describing phenomena than writing. Therefore the art of bookmaking and of authorship will die. On the other hand thinking and philosophy will survive when the computer is used dialogically. Flusser believes that the computer on the one hand will help to establish a technocracy of scientists, a new authority, but on the other hand it can be used to set up intersubjective relations and to overcome the authority of monological narrators. Flusser points out the communicational and mediational potentials of the computer. We see Vilém Flusser engaged in a conflict between the traditional communication of writing and the event of computer based communication. Problematic is Flussers impetus to establish the sovereignty of the computer. He reorganizes written history under the effect of a technological revolution, and establishes by himself a historical order, leading directly to the advent of the computer, which he regards as a tool to establish a new technocracy. Often he writes that the remaining time in which to fight and avoid this technocracy is short.*

* Extract from Nils Röller: „Hierarchies of Communication“. In: Diebner, Hans and Ramsay, Lehan (eds.): Hierarchies of Communication. Karlsruhe: ZKM, 2003.

Ausstellung Kunstmaler Kurt Lanz – Einladung

Uncategorized

Aus besonderem Anlass unterstützen wir eine Kunstausstellung. Am 16. Mai feiert der ehemalige Hilfsgärtner und spät berufene Kunstmaler Kurt Lanz seinen 80. Geburtstag. Kurt ist nicht irgendwer. Kurt ist mein Onkel. Zusammen mit weiteren Familienangehörigen haben wir uns entschieden, eine erste Ausstellung mit seinen Werken zu organisieren. Dies in Würdigung seiner Kreativität. Und aus Dankbarkeit, dass Kurt in fortgeschrittenem Alter zufrieden und ungestört einer neuen Berufung nachleben darf. Die Ausstellung findet im Alters- und Pflegeheim Le Manoir in Gampelen BE bei Ins statt, wo Kurt seit zehn Jahren wohnt.

titel2
Patronat
Dr. h.c. Annemarie Huber-Hotz, a. Bundeskanzlerin, Bern
Alex Bänninger, Kulturpublizist, Stettfurt/TG
Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Akademie der Künste Berlin
Mit Unterstützung
der Hans Vontobel Stiftung zur Förderung des Gemeinwohls (Zürich)
sowie der Gemeinden Erlach, Gampelen und Rohrbach
Kontakt
Freunde Kunstmaler Kurt Lanz
c/o Maurer Partner Communications AG, Marktgasse 29, Postfach 3000 Bern 7
freunde@kurt-lanz.ch, www.kurt-lanz.ch
©Freunde Kunstmaler Kurt Lanz

Peter Schneider: Die Bildungsblase und der Verfall der universitären Autorität

Uncategorized

Die erste Veröffentlichung des Verlags sphères Zürich enthält zwei Aufsätze des Philosophen und Psychoanalytikers Peter Schneider zur zeitgenössischen Bildung.

Zürich: sphères, 2010.

pschneider_default

Peter Schneider

Siehe auch: Peter Schneider: Building Bridges. In: Alka Pande and Nils Röller (eds.): Visual Arts – The India Habitat Centre’ s Art Journal. New Delhi: Habitat Centre, 2009.


ihc_journal_cover_09_hm_01

Cover: Visual Arts: The India Habitat Centre’s Art Journal

Siegfried Zielinski: Gott ist elektrisch / meine Seele ist elektrisch / die Natur ist elektrisch – Theologie des Magnetismus und der Elektrizität von der frühen Neuzeit bis zur Aufklärung

Uncategorized

Ein Vortrag von Siegfried Zielinski
im Rahmen der Ausstellung «Magnetische Erfahrungen»

Datum und Zeit: 17.März 2010 um 18.15 Uhr
Ort: Vortragssaal der Zentralbibliothek (Zähringerplatz 6, 8001 Zürich)
Eintritt: frei

Mit der Ankunft des Internet in der Massenkultur der frühen 1990er
entwickelte sich, ausgehend von Kalifornien, eine ausgeprägte Metaphysik der Telekommunikation. Sie feierte die Ankunft der neuen telematischen Netze  wie einen Segen für die Menschheit und erklärte sie zum Allheilmittel für die Lösung ökonomischer, kultureller und  politischer Probleme. Auch Teile der aktionistischen Kunst-Szene betätigten sich als Missionare und versuchten davon zu überzeugen, dass wir alle unbedingt und rasch ans Netz angeschlossen sein müssten, weil die Zukunft der individuellen und gesellschaftlichen Existenzen entweder online oder gar nicht wäre. – Indem ich die barocke Idee des Magnetismus als Grundlage für die Gedankenwelt der elektrischen Theologen des 18. Jahrhunderts diskutiere, werfe ich nicht nur ein neues Licht auf die Experimentalkultur der Aufklärung als eine der entscheidenden Quellen
für eine künstlerische Praxis, die durch technische Medien hindurch realisiert wird. Ich versuche Voraussetzungen einer Kritik an der
folgenreichen Metaphysik der Telekommunikation zu formulieren.

Siegfried Zielinski ist Professor  für Medientheorie mit dem Schwerpunkt Archäologie & Variantologie der Medien und Leiter des
Vilém-Flusser-Archivsan der Universität der Künste Berlin; Michel-Foucault-Professor an der European Graduate School in Saas Fee;
er veröffentlicht derzeit im Themenfeld von Vortrag und Ausstellung die Reihe “Variantology – On Deep Time Relations of Arts, Sciences and
Technologies”
, mit den Schwerpunkten Arabic-Islamic World (4); China (3) and Elsewhere (1-2) Köln: Walther König, 2005-.

Uncategorized

magnetische-erfahrungen-poster

Magnetische Erfahrungen – Kunst begegnet Naturwissenschaft

Ausstellung im Katalogsaal der Zentralbibliothek Zürich vom 13. Januar bis 16. Juni 2010

Ein Hirte namens Magnes soll die magnetische Anziehungskraft entdeckt haben, als er sich in Schuhen mit Eisennägeln und seinem eisenbeschlagenen Stock plötzlich nicht mehr von der Stelle rühren konnte. Von ihm, so berichtet Plinius, hat der Magnet seinen Namen erhalten. «Magnetismus» ist zunächst die Beschäftigung mit einem Stein, der besondere Eigenschaften besitzt, die sich auf Nadeln aus Eisen und Stahl übertragen lassen. Sie führt allmählich zu Vorstellungen einer magnetischen Kraft. Damit rücken Neigung und Abweichung als Begriffe bei Naturforschern wie bei Künstlern und Dichtern ins Zentrum des Interesses. Die Ausstellung dokumentiert Etappen der Erforschung der physikalischen Kraft. Sie erzählt Magnes’ Geschichte in Gedichten und zeigt in Text und Bild, wie sich das Wissen über den Magnetismus geformt hat. Vier Zürcher Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart setzen sich in eigens für die Ausstellung entwickelten Werken mit den historischen Bilddokumenten auseinander.
Read More